Dietmar Kamper (1936-2001)
geboren am 5. Oktober 1936 in Erkelenz, zunächst Studium an der Sporthochschule Köln, 1964 Promotion in Philosophie in München bei Max Müller, 1969 ging er nach Marburg, wo er 1972 in Erziehungswissenschaft und Philosophischer Anthropologie habilitierte (mit seiner Arbeit "Geschichte und menschliche Natur"). Bis 1979 lehrte er an der Universität Marburg, ab 1979 an der FU Berlin als Professor für Soziologie.
Kamper gehörte zu denen, die die französischen Poststrukturalisten in Deutschland bekannt gemacht haben (Foucault, Derrida, Lacan, Baudrillard, Virilio). Gemeinsam mit Christoph Wulf veranstaltete er zahlreiche interdisziplinäre Kolloquien unter dem Rahmentitel "Logik und Leidenschaft", deren Vorträge in Buchreihen vorliegen.
Kamper war in seinen Displinen ein Grenzgänger, beharrlich führte er sein Denken an die Abgründe unserer Welt und suchte nach Fluchtwegen.

Bücher (Auswahl):
1973: Geschichte und menschliche Natur. Die Tragweite gegenwärtiger Antropologiekritik. •
1975: Abstraktion und Geschichte. Rekonstruktionen des Zivilisationsprozesses. •
1979: Dekonstruktionen. •
1981: Zur Geschichte der Einbildungskraft. •
1983: Das gefangene Einhorn. Texte aus der Zeit des Wartens. •
1986: Zur Soziologie der Imagination. •
1988: Hieroglyphen der Zeit. Texte vom Fremdwerden der Welt. •
1994: Bildstörungen. Im Orbit des Imaginären.
1995: Unmögliche Gegenwart. Zur Theorie der Phantasie.
1996: Abgang vom Kreuz.
1997: Im Souterrain der Bilder. Die schwarze Madonna. •
1998: Von wegen.
1999: Die Ästhetik der Abwesenheit. Die Entfernung der Körper. •
2001: Horizontwechsel. •
2012: Traumbuch. •

als Herausgeber (Auswahl):
1976: (mit Volker Rittner) Zur Geschichte des Körpers. •
1977: Über die Wünsche. Ein Versuch zur Archäologie der Subjektivität. •
1982: (mit Christoph Wulf) Die Wiederkehr des Körpers. •
1984: (mit Christoph Wulf) Der andere Körper. •
1984: (mit Christoph Wulf) Das Schwinden der Sinne. •
1986: (mit Ulrich Sonnemann) Atlantis zum Beispiel. •
1986: Macht und Ohnmacht der Phantasie. •
1986: (mit Christoph Wulf) Lachen - Gelächter - Lächeln. Reflexionen in 3 Spiegeln. •
1987: (mit Christoph Wulf) Die sterbende Zeit. •
1987: (mit Christoph Wulf) Das Heilige. Seine Spur in der Moderne. •
1988: (mit Christoph Wulf) Das Schicksal der Liebe. •
1988: (mit Christoph Wulf) Die erloschene Seele. Geschichte, Kunst, Mythos. •
1989: (mit Gunter Gebauer, Dieter Lenzen, Gert Mattenklott, Christoph Wulf, Konrad Wünsche) Historische Anthropologie.
1989: (mit Christoph Wulf) Transfigurationen des Körpers. Spuren der Gewalt in der Geschichte. •
1989: (mit Christoph Wulf) Der Schein des Schönen. •
1989: (mit Willem van Reijen) Die unvollendete Vernunft. Moderne versus Postmoderne.
1990: (mit Christoph Wulf) Rückblick auf das Ende der Welt. •
1992: (mit Christoph Wulf) Schweigen. Unterbrechung und Grenze der menschlichen Wirklichkeit. •
1994: (mit Christoph Wulf) Anthropologie nach dem Tode des Menschen. Vervollkommnung und Unverbesserlichkeit.